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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Junge Christen übten sich im Extrempilgern


(Fotos:privat)

(cr) (sb) Mit dem nachgeholten Schlaf kommt die Erholung vom Weltjugendtag in Köln, und allmählich sortieren sich die vielfältigen Eindrücke und formen sich zu einem Puzzlebild aus 1.000 Teilen.
15 Jugendliche waren mit den Katholischen Gemeinden Eberbachs und Waldbrunns zum WJT gefahren, darunter auch drei evangelische Christen.
In der Turnhalle einer Grundschule wurde übernachtet. Richtig erholsam war der kurze Schlaf deshalb nicht. Täglich neu spannend war die Frage: Bekommt man (rechtzeitig) etwas zu essen? Auch stundenlanges Warten war keine Garantie, dass noch etwas Mittagessen übrig war, wenn man an der Reihe war. Der Großteil des Tages bestand aus Wartezeit. Warten auf die Straßenbahn: Wann wird eine wieder Platz haben, damit man überhaupt einsteigen kann?
Um bei den Großveranstaltungen einen guten Platz zu bekommen, mussten die jungen Pilger Stunden vorher da sein. Doch meistens war die Stimmung trotzdem gut. Man fing ein Gespräch mit dem Nachbarn in der Essensschlange an oder stimmte in ein Lied ein, das irgendjemand zu singen begann.
Dennoch war es kein Warten auf Godot. Der kam nämlich nicht. Aber der Papst kam. Ein Teil der Gruppe wartete am Bootsanleger und sah ihn aus fünf Metern Entfernung: grüßend und segnend. Da hatten sich sechs lange Stunden Warten gelohnt.
Faszinierend war die große, bunte internationale Pilgerschar aus fast allen Ländern der Erde: Trinidad und Tobago, Curacao, Argentinien, Mosambik, Kongo, Kanada oder Neuseeland. Es war leicht, miteinander in Kontakt zu kommen. "Woher kommst du? Welche Flagge ist das?" Meistens blieb der herzliche Kontakt aber nur an der Oberfläche. Da fehlten der hiesigen Reisegruppe leider die Erfahrungen mit den ausländischen Gästen während der Tage der Begegnung in den Heimatgemeinden. Da waren nämlich keine Gäste gekommen.
Eine tiefe Verbundenheit war aber trotzdem und v.a. bei den gottesdienstlichen Feiern zu spüren. Egal woher ein junger Katholik kam, er oder sie konnte die Heilige Messe mitfeiern. Katholisch bedeutet "über die ganze Erde": Trotz verschiedener Sprachen und Kulturen und unterschiedlicher Ausdrucksweise im Glauben war eine Gemeinsamkeit da. So riefen die temperamentvollen Italiener immer "Benedetto" und sangen lautstark ihre Lieder. Viele schwarzafrikanische Christen knieten ergriffen während der gesamten Heiligen Messe.
Der Weltjugendtag sollte ein Fest des Glaubens sein und den jungen Menschen auf ihrem Glaubensweg Ermutigung und Impulse geben. In den Katechesen (religiöse Unterweisungen) stellten sie den Bischöfen engagierte Fragen: "Wie kann ich Gott finden? Wie kann ich beten lernen? Wie machen Sie das, Herr Bischof?" Aber auch die sozialen und politischen Aspekte hatten ihren Platz. Die Jugendverbände luden ein, sich u.a. mit den Themen Aids, Kindersoldaten und erneuerbare Energien auseinander zu setzen. Denn Christ sein hat neben der spirituellen Seite auch die Seite des Handelns und der Gestaltung der Welt.
Der Höhepunkt des WJT sollte die Vigilfeier und der Abschlussgottesdienst mit dem Papst auf dem Marienfeld werden. Da hatte die Eberbach/Waldbrunn – Pilgergruppe einen Platz ganz vorne zugewiesen bekommen. Nach 10 km Fußmarsch vom Parkplatz zum Marienfeld war vorne kein Platz mehr frei - alles überbelegt. Die Pilger lagen dichter beieinander als die Sardinen in einer Büchse. Die Security hatte nicht mehr kontrolliert, wer wohin gehört, und so lagen auch viele Pilger da, die keine Berechtigung für vorne hatten. Keiner wollte mehr weg.
Die Enttäuschung war groß, der Magen leer. Es gab nämlich kein Essen mehr. Die Stimmung war auf dem Nullpunkt. Weit hinten gab es dann noch ein grünes Fleckchen für die Isomatten und Schlafsäcke, aber dafür konnte man auf einer Großbildleinwand das Geschehen auf dem Papsthügel verfolgen. Das Abendessen musste auch nicht ausfallen. Bereitwillig teilten andere Jugendliche ihre Lunchpakete. Nachdem die kleine Pilgerwelt wieder in Ordnung war, war das Herz auch frei genug, die feierliche und sehr beeindruckende Vigil und den Abschlussgottesdienst am Sonntagmorgen mit zu feiern.
Was nehmen die jungen Pilger nun mit nach Hause in ihre Gemeinden?
Einerseits eine gehörige Portion Müdigkeit, andererseits die Hoffnung, dass etwas von dem bewegenden Geist des Weltjugendtages in die Gottesdienste der Pfarrgemeinde einfließen kann: die Freude in den Liedern, die Innigkeit in der Feier des Glaubens und die Erfahrung der weltweiten Verbundenheit. Und vielleicht sind einige wieder dabei: 2008 in Sydney.




25.08.05

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