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Nachrichten > Kultur und Bildung

Richtig lernen will gelernt sein


(Foto:Richter)

(hr) Lernen spielt sich im Gehirn ab, aber die heute angewandten Lernmethoden berücksichtigen zu wenig die Eigenschaften und die Funktionsweise des menschlichen Gehirns. Diese Auffassung vertritt Prof. Dr. Manfred Spitzer, der am vergangenen Freitag in der Eberbacher Stadthalle referierte.

Spitzer ist an der Uniklinik Ulm tätig. Sein Spezialgebiet ist die Neurobiologie, er erforscht also das Nervensystem und das Gehirn. Seine Erkenntnisse münden in aufrüttelnde Thesen wie: "Die Diskussion um G8 oder G9 am Gymnasium ist müßig. Das benötigte Abiturwissen kann man auch in drei Jahren Gymnasium lernen". Warum die Schüler heute viel länger dafür brauchen, erklärt Spitzer damit, dass das menschliche Gehirn nicht zum Pauken von Einzeldaten gebaut sei. Vielmehr geschaffen sei es zum Erlernen regelmäßiger Fertigkeiten und Kenntnisse, die für das tägliche (Über-)Leben erforderlich sind. Daran liege es, dass Säuglinge binnen Jahresfrist Laufen lernen oder kurz darauf schon die komplizierte Muttersprache beherrschen, und das ohne grammatische Regeln auswendig gelernt zu haben. Sie "pauken" diese Dinge nicht, sondern lernen sie ganz selbstverständlich mit der täglichen Übung oder - wie Spitzer es am Beispiel des Laufenlernens bildhaft formulierte - "von Fall zu Fall".

Wenn schulisches Lernen dem menschlichen Gehirn wirklich gerecht werden solle, gehe das nicht ohne einen radikalen Umbau des Bildungssystems, ist Spitzer überzeugt. Dazu gehöre beispielsweise die frühzeitige Förderung individueller Stärken. Aber auch im heutigen Schulsystem könnten Lehrer den Stoff "hirngerecht" vermitteln. Der Knackpunkt: Positive Emotionen beschleunigen das Lernen, Angst blockiert es. Glück und Lernen seien unmittelbar miteinander verknüpft. Deshalb sei die Bezeichnung "Ernst des Lebens" für die Schulzeit auch falsch - "Spaß des Lebens" wäre richtiger.

Ein weiteres Thema, das Spitzer in seinem kurzweiligen Vortrag im nahezu voll besetzten großen Saal streifte, sind die seiner Ansicht nach verheerenden Auswirkungen des Massenkonsums von Bildschirmmedien wie TV, Videos oder Computerspiele auf die Jugendlichen ("Wir vermüllen derzeit systematisch die Köpfe der nächsten Generation"). Fünfeinhalb Stunden täglich verbrächten Jugendliche im Durchschnitt vor dem Bildschirm, aber nur vier Stunden in der Schule.

Dass Gelerntes großen Einfluss auf das menschliche Sehen hat, erfuhren die Zuhörer anhand optischer Täuschungen. Die Leistungsgrenzen des Denkens führte Spitzer am Beispiel komplizierter Entscheidungen vor Augen: Wenn man mehr als sieben Einzeldaten dabei zu berücksichtigen habe, sei es besser, sich auf die Intuition zu verlassen: "Wer da anfängt zu denken, stört sein Gehirn nur bei der Arbeit".

19.11.07

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