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Nachrichten > Kultur und Bildung

Neigungskurs Geschichte des HSG besuchte den „Zug der Einnerung“


(Foto: privat)

(mts) (cj) Durch Deutschland fährt zurzeit ein Zug und sucht nach den Spuren vieler zehntausend jüdischer Kinder, Kinder von Sinti und Roma und von Eltern, die von den Nationalsozialisten bekämpft wurden. Sie wurden aus ihren Wohnungen und Schulen gerissen und von der „Deutschen Reichsbahn“ besonders ab 1940 in verschiedene Konzentrationslager zur Vernichtung deportiert. Der gemeinnützige Verein „Zug der Erinnerung“ ist der Träger dieses Zuges, der im Frühjahr 2009 vor allem durch Süddeutschland fährt und an ausgewählten Stationen Halt macht. Unter Leitung von Oberstudienrat Bernhard Schell besuchte der Neigungskurs Geschichte der 12. Klasse des Hohenstaufen-Gymnasiums (HSG) Eberbach Ende März 2009 den Ausstellungszug in Speyer.

Der HSG-Neigungskurs Geschichte der 12. Klasse hat sich zum Ziel gesetzt, die deutsche Geschichte auch mit besonderen außerschulischen Veranstaltungen und Lernorten aufzubereiten. Bestürzt setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit einführenden Vorträgen in der Schule und vor Ort mit den Einzelschicksalen der deportierten Kinder auseinander. Die anonymen Opfer erhielten dabei teilweise wieder ihre Gesichter und Namen zurück: Wie auch Eberbach zählte Speyer zu den Orten der NS-Deportationen, die zum größten Teil mit der „Deutschen Reichsbahn“ durchgeführt wurden. Am 22. Oktober 1940 wurden zum Beispiel 64 Speyerer Juden in das Internierungslager nach Gurs in Südfrankreich deportiert. Zahlreiche Verschleppte waren im Kindesalter: Die 13-jährige Liselotte Böttigheimer und die erst 11-Jährigen Margit Grünberg, Trude Elkan und Bernhard Günter Katz. Von Mannheim aus wurden die Speyerer Dorrit Reichenberg (8 Jahre) und Elisabeth Kling (11 Jahre) 1940 nach Gurs deportiert. Bereits 1938 führte der Weg des damals 16-jährigen Alfred Leopold Cahn auf dem deutschen Schienennetz nach Dachau, von dort über Antwerpen nach Gurs. Ihnen allen gibt das Stadtarchiv Speyer mit seiner Ausstellung im „Zug der Erinnerung“ ein Gesicht und dokumentiert anhand von Kurzbiografien, dass sie zu den wenigen Kindern gehörten, die der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie entkommen konnten: Alfred Cahn gelang zum Beispiel die Flucht in die Schweiz, Bernhard Katz wurde von einer französischen Kinderhilfsorganisation aus dem Lager geschmuggelt.

Die Frage nach dem „Wer macht so etwas?“ stand bei den HSG-Schülern unausgesprochen im Raum. Dass dies aber kein historischer Einzelfall ist, zeigten die Völkermorde in Ruanda und dem ehemaligen Jugoslawien in den 1990er-Jahren. Die mordenden Täter nahmen dabei wie im Nationalsozialismus ihren Opfern nachträglich die Menschenwürde, indem sie versuchten, das Gedächtnis an sie wie ihr Leben völlig auszulöschen. - Auf der Internetseite „zug-der-erinnerung.eu“ finden sich deshalb die Namen von Kindern aus einigen deutschen Städten. Es werden aber auch weiterhin Namen, Zeugnissen und Dokumenten, gerade auch Bilder gesucht. Unverständnis und Ärger rief die Erfahrung hervor, dass die meisten NS-Täter nach 1945 nie zur Rechenschaft gezogen wurden. Diese Thematik wird den Kurs bei der Auseinandersetzung mit der jungen Bundesrepublik noch weiter beschäftigen.

Infos im Internet:
www.hsg-eberbach.de
www.zug-der-erinnerung.eu

24.03.09

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