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Nachrichten > Kultur und Bildung

Musik von himmlischer Leichtigkeit


Der Unterstufen-Chor unter der Leitung von Dieter Kaiser, am Klavier Eberhard Höhn. (Foto:Richter)

(hr) (ra) Die Chöre des Eberbacher Hohenstaufen-Gymnasiums boten am Donnerstag in der sehr gut besuchten Michaelskirche ein erfrischend originelles Programm. Chöre und Instrumentalisten präsentierten sich unter Dieter Kaisers Leitung in Bestform.
Wer Piazzollas Tangos als Tänze abtut, hat sie vermutlich nie richtig gehört. Richard Köhler, Lehrer an der Eberbacher Musikschule, machte mit seinem dichten, technisch versierten Vortrag deutlich, dass es um mehr geht. Die versteckte Polyphonie der Stimmen und die versonnene Harmonik waren ein glücklicher Einstieg, der Aufmerksamkeit schaffte und die Ohren des Publikums für ein ganz besonderes Programm öffnete. Drei Musikstudenten legten mit Percussionsstücken nach. Das Trio war eine Bereicherung, ob solistisch oder als Orchester zur "Misa Criolla" im zweiten Programmteil. Zuvor war Dieter Kaiser ein kleines Wunder gelungen: Der Unterstufenchor sang lateinamerikanische Lieder so diszipliniert und dennoch musikalisch, dass es eine ungetrübte Freude war. Indio-Weisen wie "Navidadau" erinnerten ein wenig an Bekanntes, etwa den Evergreen "El Condor pasa", Volksliedchen ("En El Portal de Belén") brachten lustige Tempowechsel. Ein Gloria endete auf ein dreifaches Echo, mit Schwung und großer Leichtigkeit klang der Liederreigen aus: "Santo, Santo". Eberhard Höhn trug mit seiner einfühlsamen Klavierbegleitung viel zum Gelingen dieses Programmblocks bei, Soli von Richard Köhler und Claus Kießelbach waren mehr als nur willkommene Zäsuren. Sie waren wichtig für die ungewöhnliche Gesamtatmosphäre des Konzertes, welches in die "Misa Criolla" von Ariel Ramirez mündete. Der Oberstufenchor wurde durch Eltern und Freunde des Gymnasiums verstärkt. Als Solotenor konnte Joachim Junghans aus Ladenburg gewonnen werden. Er verfügt über eine hell timbrierte Stimme und hat Erfahrung mit dem Werk, so dass sein Einsatz einfach "passte". Eberhard Höhn, Richard Köhler und das Percussionstrio waren das stilecht aufspielende Orchester. So benutzte beispielsweise Köhler eine 10-saitige Charango. Diese sieht wie eine Minigitarre aus und wurde im Andengebiet früher aus dem Panzer von Gürteltieren gefertigt, heute aus Holz. Alles in allem ergab sich ein "richtig südamerikanisches" Klangbild. Der Chor ging hellwach mit, selbst Klangeffekte mit Sopraneinsätzen in allerhöchster Lage wurden mit Nonchalance eingeworfen. Das Gloria hatte einen bewundernswerten Drive, der Solotenor brachte viel Sprache herüber, so dass man trotz des spanischen Textes den Eindruck einer packenden Erzählung hatte und sich unmittelbar angesprochen fühlen konnte. Rhythmisch vertrackte Passagen wurden im Credo-Teil dank des sicheren Dirigats von Dieter Kaiser mit Bravour genommen, lustiges Hufgetrappel im Schlagwerk verlieh dem Sanctus eine himmlische Leichtigkeit, ohne dass die Musik unernst oder gar oberflächlich geworden wäre. Das Agnus Dei erfuhr in Eberhard Höhns dramatisch vorgetragener Einleitung seinen denkbar spannendsten Auftakt und es sprach für das Ensemble, die Spannung bis in die finale Friedensbitte "Da nos Paz" halten, ja intensivieren zu können. Der Applaus des Publikums kam von Herzen, alle Akteure mussten sich nochmals zeigen. Die Zugabe blieb dem fleißigen Nachwuchs aus der Unterstufe vorbehalten: "Santo, Santo", ertönte es mit doppeltem Schwung.

17.05.02

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