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Nachrichten > Kultur und Bildung

Vom Politiker zum erfolgreichen Literaten - Rommel präsentierte seine Weltsicht


Blumen und eine Eberbach-Krawatte gab es von Bürgermeister Bernhard Martin, selbst bekennender Rommel-Fan (Mitte), und die Autogrammjäger standen Schlange. (Fotos:Richter)

(hr) Sein inzwischen zehntes Buch stellte der ehemalige Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel gestern abend im Evangelischen Gemeindehaus am Leopoldsplatz vor. "Holzwege zur Wirklichkeit" heißt das Werk und legt die derzeitige Weltsicht des Ex-Politikers dar. Humoristisch regt Rommel darin zum Nachdenken über Politik und Geschichte, Macht und Moral, über Gesellschaft, Bildung, Kultur und Europa an.
Einige Gedanken aus dieser Weltsicht präsentierte der Schwabe dann auch den rund 250 Zuhörern in Eberbach. Ironisch nahm er dabei nicht nur sich selbst auf die Schippe. Insbesondere die Regeln des politischen Geschäfts erläuterte er auf seine Weise. Ausführlich beschäftigte er sich mit nachbarschaftlichen Beziehungen, die besonders im schwäbischen Landesteil strengen Regeln unterworfen sind. Auch vergaß er nicht die Tugend der Sparsamkeit zu analysieren, zumal das
Nichtausgeben von Geld zu einem wahren Lusterlebnis werden könne. Rommels trockener Humor sorgte für Lachsalven im Publikum, etwa wenn er detailliert seinen Kampf mit PC und Drucker schilderte.
Im zweiten Teil des Abends bot Rommel noch eine Auswahl seiner Gedichte und Witze, zumeist "Abfallprodukte" seiner politischen Tätigkeit, denn die meisten Verse - fast nur kurze Zwei- oder Vierzeiler - habe er früher in Sitzungen des Gemeinderats oder diverser Aufsichtsräte verfasst. Manches Gedicht habe er nur aus Freude am schönen Reim geschrieben, andere wiederum enthielten durchaus Gedanken. In jedem Fall offenbart Rommels Lyrik ein sicheres Gespür für Pointen und ein virtuoses Spiel mit Worten.
Am Ende erntete der Literat minutenlange Standing Ovations und signierte Bücher für zahlreiche Fans. Manfred Rommel war im Auftrag der Landesregierung für einen guten Zweck unterwegs: Statt Eintrittsgelder wurden Spenden für das "Instritut Francais" und das "Deutsch-Türkische Forum" erbeten.

13.06.02

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