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Nachrichten > Kultur und Bildung

Standing Ovations für Tag- und Nachtgleiche


(Foto: privat)

(bro) (cl) So etwas lässt sich nur live erleben: ein fulminantes Orchester und mitreißende Musik. Und wieder einmal zeigte sich, dass die Musik des Barock etwas ganz Besonderes ist. Am 22. September spielte das Ensemble „Tempesta di Musica“ unter der Leitung von Felicitas Axa. Das Motto des Abends: „Tag- und Nachtgleiche“, also der Übergang von Sommer zum Herbst - ein Thema, das auch kalendergenau auf den Tag zutraf. Und passend dazu gab es Musik - Abschied für den Sommer und Willkommen für den Herbst, schwungvoll, lebendig, leise und zart im Wechsel.

Es begann mit vier Sätzen aus dem Concertoa quatro da chiesa von Evaristo F. Dall’Abaco, die mal temporeich, mal weich und gemächlich, dann wieder heiter und stimmungsvoll erklangen. Dem Ensemble (drei 1. Geigen, vier 2. Geigen, zwei Violen, zwei Celli, ein Contrabass und ein Cembalo) gelang es, das Publikum vom ersten Ton an auf eine eindrucksvolle Reise mitzunehmen. Gebannt und fasziniert - so ließe sich die Stimmung in der Ersheimer Kapelle beschreiben, die nicht nur mit der Akustik, sondern auch mit dem Ambiente für dieses Konzert den idealen Rahmen bot. Es ging weiter mit dem Concerto grosso Nr. 4 von Charles Avison - mit großer Freude gespielt. Zum besonderen Erlebnis dieses Konzerts trugen sicher auch die Instrumente bei, größtenteils originalgetreue Nachbauten aus dem Barock. Der Ton ist durch die organischen Saiten und die Besonderheit der Instrumente etwas „robuster“, wie Felicitas Axa es beschrieb, doch nicht minder packend. So war im „Sommer“ aus Antonio Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ die schwüle Trägheit des Tages förmlich zu spüren, die warmen Tage, von denen man sich nun verabschiedete.

Nach der Pause gab es wieder Dall’baco, Avison und Vivaldi, und wieder erlebte das Publikum eine temporeiche, dann wieder weiche und stimmungsvolle Aufführung. Felicitas Axa, die sowohl die erste Geige spielte als auch als Orchesterleitung agierte, brauchte nur ein paar Blicke, eine kleine Bewegung, um sich mit dem Ensemble abzustimmen, es durch das Programm zu führen. Man spürte die Leidenschaft, die das Ensemble zusammenführte und zusammenhält, ausgedrückt im wunderbar und fein abgestimmtem Spiel. Die historischen Instrumente erfordern eine andere Spielart. Beim Bass springt der Bogen förmlich über die Saiten, und das Cembalo ist unverzichtbar als Rahmen, der wie bei einem Gemälde im Hintergrund die Stimmung mitgestaltet. Besonders deutlich wurde das bei den bekannten Stücken, wie Vivaldis „Herbst“ aus „Die vier Jahreszeiten“, den Solopart von Felicitas Axa auf der Barockvioline gespielt. Von der Dankbarkeit für ein erntereiches Jahr bis hin zum stürmischen Herbstgewitter, ein fröhlicher Tanz erklingt - das Publikum konnte die Stimmung förmlich nacherleben. Den Abschluss bildete das Konzert c-Moll für zwei Violinen, BWV 1060, meisterhaft gespielt von Felicitas Axa und Daniel Kroh, ebenfalls famoser Geiger und ein Kollege Axas bei der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Wie aus einem Guss erklangen alle drei Sätze dieses anspruchsvollen Werkes. Kaum zu glauben, dass dieses Doppelkonzert so selten gespielt wird. Dem Publikum gab es den letzten Anstoß für einen begeisterten Applaus und schließlich Standing Ovations, worauf man sich mit einer Zugabe, dem temperamentvollen ersten Satz aus dem Opus 612 von Dall’Abaco, bedankte.

„Sie sehen, ich habe Ihnen nicht zu viel versprochen“, meldete sich Roland Ziegler, Vorsitzender des Fördervereins Klosterkirche Hirschhorn zu Wort. Der Förderverein engagiert sich auch für den Erhalt und die Restaurierung besonderer historischen Kunstwerke der Ersheimer Kirche, allen voran der Ölberg, der dringend auf seine Überarbeitung wartet. Mit den Spenden wurde demzufolge nicht nur die Leistung des Ensembles, sondern auch der bezaubernde Rahmen für dieses Konzert gewürdigt. Und wie es das Motto versprach, hatte der Herbst schließlich Einzug gehalten und begleitete die Besucher auf ihrem Heimweg.

29.09.19

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