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Nachrichten > Kultur und Bildung

Day Dream - Reminiszenz an Duke Ellington


(Foto:privat)

(hr) (tk) „Day Dream“ lautet der Titel der eben erschienenen neuen CD der Ralph Schweizer Big Band. Ein Wirklichkeit gewordener Traum ist das Projekt für den in Allemühl lebenden Band-Leader Ralph Schweizer. Über viele Jahre hinweg beschäftigte ihn die Idee, eine Reminiszenz an den großen Big Band Sound des 20. Jahrhunderts und dessen wichtigsten Protagonisten Duke Ellington zu schaffen.
Jetzt liegt das Ergebnis des jahrelangen Reifungsprozess vor: 13 Titel aus den verschiedenen Werkperioden Ellingtons demonstrieren die musikalische Entwicklung dieses großen Musikers, Komponisten und Arrangeurs - ein hoher Anspruch für eine semiprofessionelle Big Band. Aber die Spielfreude, die aus den Aufnahmen spricht, überträgt sich sofort auf den Hörer.
Beeindruckend die Metamorphose, die der Klang der Band und ihrer Solisten im Laufe der Zeitreise durch das musikalische Werk Ellingtons durchläuft. Es beginnt mit dem Sound der wilden 20er Jahre, der Musik des berühmten Cotton Club. Hier verbeugen sich die jungen Jazzer vor den großen Namen dieser Zeit: z.B. vor Bubber Miley
und Tricky Sam Nanton, die mit ihrem rauen Spiel und den „Growl“-Effekten wichtige Repräsentanten des Jungle Style waren.
„Jazz-Papst“ J.-E. Berendt hat Ellingtons Schaffen in vier verschiedene Stile unterteilt: Jungle, Mood, Standard, Konzertant. Das Beeindruckende an der vorliegenden CD ist, dass alle diese Stilformen vertreten sind, und dass die Band den Spagat geschafft hat, den verschiedenen Ausdrucksformen gerecht zu werden, ohne ihr Profil als eigenständiger Klangkörper zu verlieren.
Der „Standard-Stil“ Ellingtons ist durch Stücke wie „Don’t get around much anymore“ oder „Cottontail“ vertreten. Der große Reiz bei diesen Aufnahmen liegt in der Polarität zwischen den Solistenstimmen einerseits und dem Orchester bzw. seinen einzelnen Instrumentengruppen auf der anderen Seite. Und hier zeichnet sich der Saxophonsatz besonders aus. Man mag kaum glauben,
dass teilweise 16-Jährige am Pult sitzen. Ellingtons Musik ist Unterhaltungsmusik im besten Sinne. In den „großen Tagen“ des Swings war sie meist auch Tanzmusik. Die Gastvokalistin Nicole
Metzger mit ihrer kraftvollen, bluesigen Stimme versetzt den Hörer in diese Zeit.
Das Titel-Stück „Day Dream“, bei dem sie in Zwiesprache mit dem Flügelhornisten Ingolf Burkhardt (NDR-Big Band Hamburg) tritt, beweist, dass die Band auch den „Mood-Stil“ Ellingtons rüberbringen kann.
Ellington gehörte zu den wenigen Jazzkomponisten seiner Generation, die sich auch an der größeren musikalischen Form versuchten. Berendt nannte die Ergebnisse dieser Arbeit den „Konzertanten Stil“. Schweizers Band stellt ihn mit der „Queen’s Suite“ von 1959 vor. Die Suite aus sechs Miniaturen ist Programm-Musik. Die Stücke sind Meditationen über Naturphänomene. Die der Königin von England gewidmete Suite ist eine Hommage an die Schönheit und die Vielfalt der Schöpfung. Die Queen’s Suite ist wohl der Höhepunkt der neuen CD der Ralph Schweizer Big Band. Hier begegnet dem Zuhörer ein weniger bekannter Ellington. Neben der Original-Einspielung von Ellington, die inzwischen als CD erhältlich ist, gibt es weltweit zurzeit offensichtlich keine weitere greifbare Aufnahme der „Queen’s Suite“. Ralph Schweizer hat mit seiner Band also eine Lücke gefüllt.
Die CD „Day Dream“ wurde in den schon legendären Bauer-Studios in Ludwigsburg aufgenommen, weltweit eine der ersten Adressen für Jazzproduktionen. Hier nahmen zahllose Jazzgrößen auf, darunter Keith Jarrett, Chick Corea und John McLaughlin.
Die Musik zu „Day Dream“ wurde im Ensemble aufgenommen, nicht, wie bei vielen Musikproduktionen inzwischen üblich, mit einzeln spielenden Musikern oder Instrumentengruppen.
„Day Dream“ ist mehr als nur eine Musik-CD. Konzipiert ist dieses Projekt als ein Gesamtkunstwerk aus Musik, Fotografie und bildender Kunst. So entstand ein opulentes Booklet, das mit der CD zu einem fest gebundenen kleinen Buch vereinigt wurde. Der Mosbacher Fotograf Dietmar Riemann steuerte Schwarzweißfotos vom „Making of...“ bei. Vom Eberbacher Künstler Armin Stähle stammen grazile Tuschezeichnungen, die auf transparentem Papier dem Buch beigegeben sind. Stähle besorgte auch das grafische Konzept der CD-Buch-Kombination.
Eine farbige Fotostrecke mit weiteren Bildern von Dietmar Riemann erweist sich als Epitaph für den abgerissenen Mosbacher Bahnhof. Die Fotos entstanden kurz vor dem Abriss des Baus und spiegeln den schwer erklärlichen Reiz, der vom Verfall des alten Baus ausgeht.
„Day Dream“: aus dem Tagtraum eines Musikers und Bandleaders wurde ein lebendiges Stück Kunst, das den gefühlvollen Blick in die Vergangenheit mit der enthusiastischen Erfahrung des Augenblicks vereint. Die CD ist im Fachhandel erhältlich.
Die Band präsentiert ihre neue CD am Sonntag, 10.November, um 18 Uhr in der Stadthalle Eberbach.

04.11.02

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