28.03.2024

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Spannende Einblicke in die Geschichte des Kleinen Odenwalds


L.o. Dr. Rüdiger Lenz bei seinem Vortrag gestern Abend, Mitte eine Sketch-Szene, rechts das Feuerwerk. Unten Markteröffnung heute Vormittag vor dem alten Rathaus. (Fotos: Hubert Richter/Barbara Gusz)

(hr) Mit einem Heimatabend im Festzelt wurde am gestrigen Samstag das Festwochenende zum 700-jährigen Jubiläum des mit rund 470 Einwohnern viertgrößten Schönbrunner Ortsteils Moosbrunn eingeleitet. Heute wurde die Ortsgeschichte mit einem bunten Markttreiben erlebbar gemacht.

Die bis 1972 selbstständige Gemeinde Moosbrunn wurde im Jahr 1319 erstmals urkundlich erwähnt, bestand als Siedlung aber vermutlich schon mindestens 200 Jahre länger. Nach der Begrüßungsansprache von Schirmherr und Bürgermeister Jan Frey bot der Eberbacher Stadtarchivar Dr. Rüdiger Lenz beim Heimatabend in seinem Vortrag einen kurzweiligen bebilderten Einblick in die wechselvolle Ortsgeschichte. Im Jahr der Ersterwähnung gehörte Moosbrunn zur “Stüber Zent” und war im Besitz der Herren von Weinsberg. In der Urkunde vom 30. April 1319 überließen die Weinsberger die Gemeinde pfandweise Albrecht vom Hirschhorn. Um 1380 kam Moosbrunn in kurpfälzische Oberhoheit, aber die Hirschhorner blieben die Dorfherren. Die Ortsherrschaft kam 1632 an Pleickhard von Helmstadt und 1641 an die Grafen von Kronberg, danach an die Freiherren von Degenfeld und später für kurze Zeit an die Grafen von Erbach-Fürstenau. Nach der Neuordnung durch Napoleon kam Moosbrunn im Jahr 1806 zum Großherzogtum Baden.

Gespielte Szenen und Sketche aus dem Moosbrunner Dorfleben lockerten den Abend auf. Grußworte sprachen der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Albrecht Schütte, Vikar Frithjof Meißner und für die Ortsvereine Kirsten Wegner. Durch das Programm führten Kirsten Trampusch und Jürgen Dinkeldein. Musikalisch umrahmt wurde der Heimatabend zunächst von den „Anonymen Saxophonikern“, und im Anschluss an den offiziellen Teil gab es Unterhaltungs- und Tanzmusik mit der Musikkapelle „Kleiner Odenwald Allemühl“. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde ein Jubiläums-Feuerwerk gezündet.

Heute ging es nach einem Gottesdienst ab 11 Uhr mit der Eröffnung des Dorffests durch Bürgermeister Jan Frey zusammen mit “Ritter Friedrich von Hirschhorn” (Jürgen Waibel) sowie den Trommlern und Fahnenschwingern der “Carnevalgesellschaft Hirschhorner Ritter” weiter. Beim anschließenden bunten Markttreiben mit Unterhaltungsprogramm gab es lebendige Einblicke in das bäuerlich und handwerklich geprägte Moosbrunn vergangener Jahrhunderte. Die Gäste durften einer historischen Gerichtsverhandlung über “die Wilddiebin vom Alten Berg” beiwohnen und Kutschfahrten zum „Acker zum Anfassen“ unternehmen. Kinder konnten bei historischen Spielen mitmachen und Bauernhoftiere aus der Nähe kennenlernen. Historische Fotografien waren im ehemaligen Rathaus als Bilderausstellung zu sehen.

Alles in Allem waren es zwei informative Festtage, an denen es viel über das Brauchtum sowie die früheren wirtschaftlichen und sozialen Umstände im Kleinen Odenwald zu erfahren gab. Für das leibliche Wohl der Festgäste gab es Speisen und Getränke mit historischem Bezug.

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07.07.19

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