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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Zwei-Drittel-Mehrheit der Stadtverordneten stimmt dem Vergleich zu


(Visualisierung: Betreiberfirma Juwi)

(tom) Der Wind hat sich gedreht. Vor zwei Jahren wurde in Oberzent mit übergroßer Mehrheit für die Klage gegen die Windräder auf dem Katzenwinkel bei Etzean gestimmt. Jetzt plädierte eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Stadtverordneten dafür, das Verfahren nicht mehr weiterzuverfolgen und dem Vergleich zuzustimmen. Hauptgrund: fehlende Erfolgsaussichten. Denn mit den Rotoren auf der Höhe hinter dem Beerfelder Galgen sind die Mandatsträger weiterhin nicht glücklich.

Der Gegenwind mag noch so heftig sein, die FDP steht fest wie eine Eiche. Sie war die einzige Fraktion, die weiterhin geschlossen für die Weiterführung der Klage stimmte. In der namentlichen Abstimmung standen ihr noch einige Mitglieder der ÜWO zur Seite, sodass es letztlich elf Stimmen dafür waren. 20 Stadtverordnete (geschlossen SPD und Grüne, bis auf eine Enthaltung die CDU) und Teile der ÜWO streckten die Waffen.

Anfang 2020 hatte die Stadtverordneten-Versammlung den Beschluss gefasst, dass keine Windkraftanlagen auf städtischen Grundstücken gebaut werden sollen. Davon ließ sich die Firma Juwi allerdings nicht beeindrucken. Denn das Gebiet auf dem Katzenwinkel ist im sachlichen Teilplan Erneuerbare Energien des Regionalplans Südhessen ausgewiesen.

Jedoch nicht im Teilflächennutzungsplan zur Windkraft, den die Odenwälder Kommunen in Eigenregie aufgestellt hatten. Dass dieser vom Regierungspräsidium Darmstadt gekippt wurde, führte zu einigem Frust unter den ehrenamtlich Tätigen. Denn diese sahen dadurch die Entscheidungshoheit der Kommune beeinträchtigt und ihre Arbeit herabgewürdigt. Mehr als einmal klang dies in den Wortäußerungen durch.

Übergeordnete Behörden und auch Gerichte lassen sich jedoch wenig von den Befindlichkeiten der Verantwortlichen auf kommunaler Ebene beeindrucken, lässt sich aus den vergangenen Urteilen und Entscheidungen herauslesen. Mit ihren Versuchen, die drei Windräder auf ihrer Gemarkung zu verhindern, scheiterte die Stadt bisher auf allen Ebenen.

Da ging es zuerst um die Zuwegung zum vorgesehenen Areal, dann um die Flächenrodung, um eine Wegeverbreiterung oder um ein Umspannwerk. Letztlich musste Oberzent sich zähneknirschend allem beugen oder holte höchstens einmal einen kurzfristigen, aufschiebenden Achtungserfolg, der aber letztlich nichts am großen Ganzen änderte.

Die sich verändernde windpolitische Großwetterlage tat ihr Übriges dazu, dass es im Laufe der Jahre immer schwieriger wurde, Einsprüche zu begründen. Natur-, Arten- und Denkmalschutz spielen derzeit nur noch eine untergeordnete Rolle, lautete die nicht nur einmal vorgebrachte Klage. Alles wird dem Ausbau der erneuerbaren Energien untergeordnet.

Nachdem den Stadtverordneten bereits im Mai vergangenen Jahres ein (besserer) Vergleichsvorschlag vorgelegen hatte, dieser aber noch mit Mehrheit abgelehnt worden war, standen dieses Mal die Vorzeichen auf Sturm. Denn nach der Güteverhandlung vor dem 11. Senat des hessischen Verwaltungsgerichtshofs gab es „Butter bei die Fische“. Aus dem Protokoll lasen viele heraus, dass jetzt der letzte Zeitpunkt für einen Vergleich ist und die Stadt den Prozess verlieren könnte.

Denn unterm Strich ging es nicht nur um eine steife Brise, die die Rotoren antreiben soll, sondern für Oberzent auch um viel Geld. Bei der Stadt sind bis jetzt schon über 50.000 Euro an Anwalts- und Gerichtskosten aufgelaufen. Durch den Vergleich müsste sie nicht die ganze Summe tragen. Ungleich höher sind die Summen, die aus der Beteiligung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) reinkommen würden. Hier geht man von 80.000 Euro im Jahr oder mehr als 1,5 Millionen Euro über die 20 Jahre Laufzeit aus.

In der vierstündigen Sitzung vor Gericht waren alle strittigen Themen sehr detailliert behandelt worden. Nach vorläufiger Einschätzung des Senats war unter anderem bezüglich der Kirche und des Ortskerns Beerfelden keine erhebliche denkmalschutzrechtliche Beeinträchtigung ersichtlich. Mit Blick auf den Flächennutzungsplan (FNP) des Odenwaldkreises erläuterte der Richter, dass eine Ausschlusswirkung nur von einem wirksamen FNP ausgehen könne, der hier nicht vorliegt.

Der Vergleich, dem die Stadtverordneten jetzt zustimmen, sieht vor, dass die Betreiberfirma Juwi die Stadt nach Vorgabe des EEG finanziell an den drei Windenergieanlagen beteiligt. Oberzent trägt die Kosten des Verfahrens, einschließlich der außergerichtlichen Kosten von Juwi zur Hälfte. Das Land und Juwi tragen je ein Viertel der Gerichts- und der außergerichtlichen Kosten von Oberzent, den Rest jeder selbst.

01.02.24

Lesermeinungen

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Von Detlef (24.02.24):
Wenn ihr Realitätsfremde alle so leben wollt wie die Neandertaler, no problem, zieht´s durch und sterbt aus.

Von Deprimat (05.02.24):
@Klara Fall:
Ermüdend ist das nur für alle anderen, wenn Sie, wie jetzt, immer aufhören zu argumentieren, sobald Ihre FakeNews widerlegt worden sind.

Dass andere Länder in der Hinsicht noch nicht so weit sind wie Deutschland ist eine Chance für die Wirtschaft und kein Gegenargument.


Von Klara Fall (05.02.24):
@Jens Thomson
Zu jedem ihrer Punkte könnte man gegenargumentieren (außer der prinzipiellen Tatsache, dass man aus fossilen Energien raus muss). Aber die Argumente pro/contra Windkraft sind schon x-mal ausgetauscht worden. Das ist langsam ermüdend.

Am Ende gewinnt die Realität. Und wenn die Realität einmal so aussieht, dass wir alle händchenhaltend durch Solarfelder und Windradwälder in den Sonnenuntergang tanzen und uns die ganze Welt beneidet, weil Deutschland im Alleingang die Klimakatastrophe aufgehalten hat, dann werde ich sagen: Ich habe mich geirrt.

Leider ist die Realität aktuell, dass die ganze Welt (in Energiefragen) auf Deutschland schaut und sich fassungslos an den Kopf fasst bzw. gleich ganz auslacht.


Von Jens Thomson (04.02.24):
@Klarer Fall
Die Energiewende scheitert bereits aktuell nicht. Fast 60 % unseres Netto-Stromes wurden bereits 2023 mit einem Mix aus Wind, Sonne, Wasserkraft, Biomasse,… hergestellt. Es hätten bei früherer Beendigung der Blockade des Netzausbaus vor allem durch Bayern und durch mehr dezentrale EE-Stromerzeugung und schnellerem Ausbau der Speicherkapazitäten bereits heute schon noch mehr sein können.
Ökonomischer Selbstmord wäre es, wenn Deutschland auf EE als die preiswerteste, ungefährlichste und unschädlichste Art der Stromerzeugung verzichten würde und wenn Eberbach die wirtschaftlichen Vorteile von EE nicht nutzen würde. Das würde sich massiv negativ - nicht nur auf unseren Strompreis - auswirken. Z. B. die über 35.000.000 Euro, die schon alleine durch die abgesicherte Mindestpacht (plus weitere Einnahmen) für nur 5 Windräder an die Stadt fließen, werden uns Eberbacher Bürgern sicher nicht durch (hochgiftige) fossile Braunkohlekraftwerksbetreiber ersetzt. Im Gegenteil.

Nebenbei: Wollen Sie diese hier lokal wirtschaftlich wichtige Zahlung vielleicht übernehmen? Und wollen Sie vielleicht die katastrophalen Umweltschäden durch ineffektive, giftige fossile Verbrennung für Strom weiterhin erhöhen? Die Schäden dadurch sind heute schon extrem teuer und werden ohne schnelle Änderung in den nächsten Jahren sehr schnell noch viel teurer werden.
Und mir reichen echt die vielen Milliarden Euro, die ich (Sie übrigens auch) als Steuerzahler bis an mein Lebensende und unsere Kinder, Enkel usw. bis an ihr Lebensende für den jetzt bereits angefallenen Atommüll bezahlen müssen. Das hätten wir uns von Anfang an sparen können und das Geld lieber sinnvoller, z. B. für soziale Dinge oder für mehr Bildung einsetzen können. Jetzt ist es leider zu spät dazu. Jetzt haben wir den Mist. Aber wir können daraus lernen und können es heute endlich besser, klüger und preiswerter machen durch einen schnellen Ausbau von EE und Speichern anstatt durch gigantisch massenweise unrecycelbare Verbrennung (3.000.000 kg Kohle pro Kraftwerk PRO TAG).
PS: Nur noch 20 % unserer Bäume/Wälder sind gesund, 80 % sind geschädigt. Das haben wir echt nicht gut gemacht. (zum Vergleich: weit unter 0,1 % unseres Stadtwaldes benötigen die Windräder, nehmen wir doch einfach einen winzigen Teil der 80 % geschädigten dafür).


Von Klara Fall (01.02.24):
Nachdem Politik und Windkraftlobby so ziemlich alle Widerstände aus dem Weg geräumt haben bleiben noch die drei Endgegner, an dem diese Art Energiewende scheitern wird: Physik, Wetter und ökonomischer Selbstmord.

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