Die S-Bahn kommt - Chance für Unternehmen in Eberbach?

(hr) (cr) Zu einer Info-Veranstaltung über die Chancen der künftigen S-Bahn für Eberbacher Unternehmen hatte die Stadtverwaltung vorgestern ins Rathaus eingeladen. Rund 10 Prozent der 676 angeschriebenen Firmen kamen.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Bernhard Martin berichtete zunächst Werner Schreiner vom Verkehrsverbund Rhein-Neckar über die Entwicklung der S-Bahn. Er stellte das Gesamtkonzept vor und versicherte, dass in der Nacht vom 13. auf 14. Dezember 2003 die S-Bahn auch in Eberbach Einzug hält.
Peter Keller vom Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis sprach Probleme des Öffentlichen Personen-Nah-Verkehrs (ÖPNV) aus der Sicht des Verkehrsplaners an.
Swen Rubel (Einzelhandelsverband Nordbaden e.V.) versuchte, die Vertreter des Einzelhandels zu beruhigen. Er äußerte Verständnis für Befürchtungen, dass Kaufkraft durch die S-Bahn verstärkt abfließen könnte. Er sehe in der S-Bahn aber vor allem eine zusätzliche Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen. Das gehe aber nicht ohne gemeinsame Anstrengungen der Einzelhändler. Handel, Tourismusbranche und Stadtverwaltung sollten zusammenarbeiten. Dem Kunden müsse erklärt werden, warum er nach Eberbach fahren soll. Kundenorientierter Service sei das wichtigste Instrument des Einzelhandels. Rubels Kernaussage: "Wenn der Einzelhandel stirbt, stirbt er an seiner Mittelmäßigkeit".
An die Vorträge schloss sich eine rege Diskussion an. Bemängelt wurde, dass der letzte Zug aus Heidelberg schon um 23.15 abfahren soll. Angesprochen wurden Zusatzhaltestellen und die Anbindung des hessischen Odenwaldes.
Bürgermeister Bernhard Martin, der Vorteile für Eberbach durch die S-Bahn vor allem auf dem Arbeits- und dem Wohnungsmarkt sah, dankte den Referenten und kündigte für den Herbst eine weitere Info-Veranstaltung zum umgestalteten Bahnhofsgelände an.

28.03.03

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